Ebook Die geprügelte Generation: Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen, by Ingrid Müller-Münch
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Die geprügelte Generation: Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen, by Ingrid Müller-Münch
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Ingrid Müller-Münch, Journalistin und Autorin. Sie war Korrespondentin der Nachrichtenagentur »Reuters« und der »Frankfurter Rundschau«, Redakteurin beim »Stern« und arbeitet heute hauptsächlich für den »Westdeutschen Rundfunk«. Sie lebt in Köln.
Produktinformation
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (17. September 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783492302838
ISBN-13: 978-3492302838
ASIN: 3492302831
Größe und/oder Gewicht:
12 x 2,7 x 18,8 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.3 von 5 Sternen
79 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 48.633 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Ich hatte die Autorin bei einer Lesung kennengelernt und mir nachträglich das Buch gekauft.Beim Lesen kam mir so gut wie alles sehr bekannt vor. Ich bin Jahrgang 55 und habe das im Buch beschriebene sehr wohl auch erlebt.Im Kopf liefen noch einmal die Prügelexzesse meines despotischen Vaters ab, meine Mutter war auch kein Unschuldslamm.Mein Vater, nach aussen ein Biedermann, Beamter von Beruf, meine Mutter eine fürsorgliche Hausfrau und Mutter, aber bei jeder Kleinigkeit wurde sofort gnadenlos und ohne Rücksicht losgeprügelt, mit Kochlöffeln, Teppichklopfer, Hosengurte und Scheuerlappen, was man gerade zur Hand hatte.Verstehen kann man das bis heute absolut nicht, vorallem was in ihren Köpfen so abging. Auf die Generation und /oder den Krieg kann ich es nicht abschieben, laut meinen Eltern wurde sie als Kinder ja sehr liebevoll erzogen.Also was ist dann in ihren Köpfen schiefgelaufen?Oft hatten sie den Frust über ihre kaputte Ehe in Form von Prügel an meinem Bruder und hauptsächlich an mir ausgelassen, wohl weil ich der Erstgeborene war und mein Bruder immer nur "der Kleine" war.Noch heute habe ich Narben am Körper, ein Andenken an den Hosenriemen, dem sich hauptsächlich mein Vater bei seinen Prügelorgien bedient hat. Die Prügeleien haben erst aufgehört, als ich mich dagegen gewehrt und den Spies umgedreht und zurückgeschlagen hatte.Das Buch war meine persönliche Therapie gegen die erlebte Gewalt. So manches was ich da gelesen habe, hat nachträglich noch einmalweh getan, weil ich genau das Beschriebene alles erlebt hatte. Ich hörte einmal den Satz: "tadelt eure Eeltern nicht für das was sie getan haben, sie haben es zu der Zeit nicht besser gewusst." Nun das kann ich absolut nicht akzeptieren, blind drauflosprügeln ist keine Erziehungsmethode, keine Option.In der Zwischenzeit habe ich meinen Frieden mit der Vergangenheit gemacht, ich brauchte auch nie einen Therapeuten und ich habe meine Lehren daraus gezogen. Meine Kinder habe ich gewaltfrei, ohne Psychoterror erzogen. Sie dürfen ihre Meinungen sagen und Vorschläge mit einbringen und nicht so wie ich es erlebt hatte: ich sage wo's langgeht, du hält den Mund und spurst, sonst knallt's.Ich kann allen Leidensgenossen, die auch Prügel und Psychoterror zu Hause erfahren haben, das Buch nur empfehlen. Aber man sollte es klar sehen, das Buch reisst alte Wunden auf. Wer damit nicht so richtig umgehen kann sollte lieber die Finger davon lassen, es steckt sehr viel Emotion für einen persönlich drin.
Als Tochter einer Betroffenen war es schlimm, das Leid misshandelter Kinder so plastisch vor Augen geführt zu bekommen.Darüber hinaus hat mich das Buch doch sehr geärgert. Die Autorin widerspricht sich selbst, wiederholt sich, der Schreibstil ist sehr dürftig und im Großen und Ganzen bietet es weder Ausblick noch Hilfe.Sie spielt mit Gefühlen Betroffener und vermarktet so ihr Buch. Nicht anständig. Und für mich ein Fehlkauf.
Dieses Sachbuch ist mir an die Nieren gegangen. Es hat viel ausgelöst und dabei dazu geführt, dass ich meine Ursprungsfamilie in einem neuen Licht sehe. Besser spät als gar nicht. Danke für die Aufklärung.Ich konnte easy nur in jeweils einem Kapitel lesen, manchmal nur einige Seiten. Es ist gut aufgeteilt und eingeteilt. Verständlich und bildhaft geschrieben.SEHR ZU EMPFEHLEN1
Als ich die Buchbeschreibung las, war mir schon klar, dass dies keine einfache Lektüre für mich als Betroffene (geboren 1962) sein wird. Dieses Buch hilft aber sehr dabei zu verstehen, warum unsere Generation soviel Probleme mit sich herumschleppt. Wir durften uns ja nicht beschweren, denn wir hatten es ja 'so gut'. Von mir eine eindeutige Lese-Empfehlung für den 60er (und vielleicht noch Anfang 70er) Jahrgang.
In diesem absolut authentischen Buch arbeitet die Autorin die Traumata einer ganzen Generation auf. Seelisch und körperlich mißhandelt worden zu sein, in den 60er Jahren (und auch noch danach), das ist in unserer heutigen, davon scheinbar befreiten Gesellschaft kein Einzelfall gewesen. Es erklärt nicht nur die vielfachen Depressionen und Selbstzweifel einer ganzen Generation, sondern mehr noch die anschließende Unfähigkeit die Erziehung der eigenen Kinder sachgemäß zu betreiben. Aus einer erlebten Überhärte, welche die Nachkriegsgeneration auszeichnete, wurde dann das Laissez-faire einer falsch verstandenen antiautoritären Erziehung der eigenen Kinder.Welch Wunder, das auch diese sich wohl oft als nicht geliebt erlebt haben, denn einem gesunden Mittelmaß zwischen Gewaltverzicht und ernsthafter elterlicher Sorge bzw. -Strenge standen die eigenen erlebten Traumata entgegen.Für alle heutigen Eltern und Pädagogen ist dieses Buch ein wirklich wichtiger, weil verständiger Ratgeber. Und es erklärt so manches, womit die nachfolgenden Generationen wohl (erstmal) überfordert sind!
Es ist nicht leicht zu lesen, weil es erinnert an tiefgreifende Erfahrungen die ich in der Kindheit gemacht habe. Und wie wichtig es ist seine Traumatas später aufarbeiten zu können, damit das vertrauensvolle Leben wieder durch alle Schichten gelebt werden kann. Die gute Nachricht ist, dass alle Ressourcen noch zur Verfügung stehen und es für einen heilsamen Prozess nie zu spät ist.
Wenn man wissen will, warum die Welt so ist, wie sie ist, dann sollte man dieses Buch lesen um seine eigene Vergangenheit aufzuarbeiten und zu erfahren , dass die Welt nur anders werden kann, wenn die Menschen anders, verständnisvoller miteinander umgehen ...
Für einen ersten Einstieg in dieses Thema ist dieses Buch sehr gut. Man findet sich in vielen Situationen wieder. Es kommen Erinnerungen hoch, die man eigentlich schon in eine Schublade hinterm Schrank versteckt hat. Was ich vermisst habe ist allerdings, dass manche Fragen unbeantwortet blieben, die eben weiter gehen. Ich habe mehrere Bücher zu diesem Thema und ich bin gespannt was noch kommt und erhoffe mir auch Antworten, wie ich in meinem Alter vielleicht doch noch etwas lernen und somit UMDREHEN kann.
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